58. Auf eines guten Freundes Hochzeit Man glaubt das Schnee und Lufft auf Bergen stets zu finden/ Ob schon der Himmel sich in lauter Gluth verkehrt/ Und von der Sonnen Brand die Ströme selbst verzehrt/ Auch Chloris vor dem Grimm des Löwen muß verschwinden/ Drum habt ihr/ nun den Leib die Sonn euch wil entzünden/ Nun euch der Liebe Flamm in Seel und Hertze fährt; Erquickung/ Lufft und Trost auf Bergen itzt begehrt/ Und sucht der Sorgen euch im Frischen zu entbünden. Doch lockt euch ieder nicht auf die gespitzte Höh/ Ein Rosen-Berg allein gibt Rath in heissem Weh/ Der auf dem Wipffel läst die schöne Nymfe schauen. Wohl! achtet keiner Müh/ besteigt was ihr begehrt/ Und wo euch auf dem Berg Erfrischung wird beschert/ So last uns auffs Gebirg im Sommer Hütten bauen.