Als er sie seiner beständigen Treue versicherte Weine nicht, mein Kind, ich bleibe Dir bis in den Tod getreu. Glaube, was ich denck und schreibe, Ist und heist stets einerley, Weil die Redligkeit zum Lieben Mir Geseze vorgeschrieben. Gott und Himmel können zeugen, Daß ich dir beständig bin; Eher wird die Warheit schweigen Als mein falsch und leichter Sinn Das geknüpfte Band zerreißen Und des Meineids schuldig heißen. Las die Wetter unterdeßen Über unsrer Unschuld stehn. Mustu bittre Mandeln eßen Und vorjezt auf Dornen gehn, So bedencke, das Vergnügen Wird uns einst zusammen fügen. Warthe mit Gedult der Freude Und der ungemeinen Lust, Welche du mit diesem Leide Dir zuvor verdienen must! Endlich werden deine Thränen Dir den Weg zur Wollust bähnen. Jezo geb ich deinem Kuße Eine kurze gute Nacht Und gehorche diesem Schluße, Welchen das Verhängnüß macht; Doch ich will in wenig Tagen Dir die Ankunft wieder sagen. Lebe wohl! Die Zunge stammlet, Und der Augen naßes Heer, Das die Wehmuth schon versammlet, Macht so Hand als Feder schwer Und verbiethet meinem Willen, Diesen Bogen anzufüllen.