An Mademoiselle H – – F – –, als er sich den Tag vorher mit der Phillis versprochen hatte Meide doch nur meine Blicke, Du vor mich gefehrlichs Kind, Weil sie nur Versuchungsstricke Und der Nachreu Neze sind. Phillis herrscht in meinem Herzen Und begehrt dies Reich allein, Darum darf kein fremdes Scherzen Und kein neuer Trieb hinein. Ich gesteh ohn alle Sünde: Dein Gesicht ist liebenswerth, Weil ich viel darinnen finde, Was die klugen Geister nährt. Wären mir der Phillis Küße Auch im Finstern nicht bekand, Hätt ich deinem sanften Biße Gleich die Freyheit zugewand. Himmel, schränckstu auch die Liebe Durch der Menschen Sazung ein? Dürften denn die zarten Triebe Nicht in viel zertheilet seyn? Sehen muß man, auch begehren Und gleichwohl zurücke stehn; Pflegstu doch mit Hund und Bären Viel gelinder umzugehn.