[Soll, kluge Schönheit, dein Vergnügen] Als sie ins Kloster ziehen wollte. Soll, kluge Schönheit, dein Vergnügen Mit deiner Brust ins Kloster gehn, Wie, soll der Garthen brache liegen, Auf welchem Zuckerrosen stehn? Was wiltu, da sich andre freuen, Mit Fasten deinen Leib casteien? Ach, schönes Kind, die enge Zelle Ist deiner Hofnung weites Grab, Hier wächst und ist die Qual der Hölle, Hier nimmt der Kern des Lebens ab, Und in den bangen Kirchenmauren Muß auch Canarisect versauren. Das Jungfernhonig nährt die Galle, Die Einsamkeit gebiehrt den Tod, Die Jungfrau schwindet vor dem Falle Und leidet ohne Leiden Noth, Der Rosenkranz, der Freyheit Ende, Beschwert der Nonnen Herz und Hände. Komm, las dich in ein Kloster führen, Wozu der Abt den Schlüßel trägt Und Amor über alle Thüren Dies in erhabner Schrift geprägt: Zu unsrer lieben Frauen Orden Ist dieser Ort gewidmet worden. Den Altar geben deine Brüste, Das Rauchwerck glüht in deiner Schoos; Hier stillen wir des Fleisches Lüste Und dämpfen sie auf einen Stoß, Bis wir durch ein geschwächtes Küßen Auch in das Complet treten müßen.