Als er von seiner Phillis Abschied nahm Wiltu mir dein Angedencken Nur noch mit zur Reise schencken, Geh ich auf ein schweres Wort Noch einmahl so freudig fort. Solche Wunden müßen schmerzen, Wenn die Qual zerrißner Herzen Mit der lezten guten Nacht Aus den Küßen Seufzer macht. Daß ich dich ins Blut geschrieben, Das bezeugt mein treues Lieben, Deßen angenehmer List Deine Freyheit dienstbahr ist. Deiner Augen scharfe Blicke Sind die unsichtbahren Stricke, Die du mir ans Herz gelegt, Das mir jezt vor Wehmuth schlägt. Zung und Sprache stockt im Munde, Da des Abschieds schwere Stunde Wie ein Schlag von Donner klingt Und mich mit Verdruß umringt. Ach, was werden meine Sinnen Vor Gefahr und Angst gewinnen, Wenn mich dein entfernter Geist Nur mit bloßen Träumen speist. Unterdeßen muß ich leiden, Was mir Glück und Zeit bescheiden; Dieser Schmerzen und Verdruß Hat den ganzen Trost: Ich muß. Ja, ich muß, doch wider Willen; Halt dich also nur im Stillen Und erwarthe, bis ein Tag Unsre Liebe crönen mag. Bis mich Sarg und Staub umfangen, Bleibt nur Phillis mein Verlangen, Und die Dauer meiner Treu Schläft mir noch im Grabe bey. Läst auch du dich nicht verführen, Soll mich diese Grabschrift zieren: Dieses hier verscharrte Blut Hegt noch in der Asche Glut.