Auf den 1. und 2. Vers des 122. Psalms Welt, was hab ich noch mit dir Und mit deiner Gunst zu schafen? Adams sündliche Begier Mag sich an der Lust vergafen, Die in Sodoms Häusern spielt Und auf Tod und Schande zielt. Deines Hochmuths Brandaltar Glänzt von lauter Zauberkerzen, Wo die Thoren mit Gefahr In dem Ehrsuchtstempel scherzen, Bis der Fall den Schein entdeckt Und sie in den Abgrund steckt. Mammons güldner Überfluß Übertüncht die schwersten Sorgen; Wer in Marmor wohnen muß, Der hat keinen guten Morgen. In Pallästen reicher Zeit Herrschen Furcht und Gram und Neid. Herr der Warheit, auf dein Wort Gründet sich mein froh Gewißen. O wie seelig wohnt man dort, Wo wir dein Gedächtnüß küßen, Wo dein Nahme, Recht und Licht Allzeit von Erlösung spricht. Ach, was giebt mir Zions Höh Vor ein sehnsuchtsvoll Ergözen, Wenn ich in den Vorhof geh, Meinen Glauben fest zu sezen, Der die Hofnung dorthin führt, Wo die Kirche triumphiert. Auf, mein Geist, und schau empor, Was sich dort vor Wollust findet, Welche hier kein Aug und Ohr Noch kein menschlich Herz ergründet: Dies ist Salems Friedensstadt, Die den Quell des Lebens hat. Diese Stätte suchen wir, Wir als Pilger auf der Erden. Sollte nun der Creuzweg dir Etwas rauh und sauer werden, O so stärcke Fuß und Muth Durch den Blick auf jenes Gut! Aller Kummer leget sich, Wenn sich nur dein Herz besinnet, Daß der Heiland auch vor dich Dort das Bürgerrecht gewinnet. Eile nun durch Wüst und Sand Freudig in dein Vaterland!