Der Buchstabe Ha. 1. Wenn Verliebte zu ermorden Dir dein Glaube nicht verwehrt, Will ich stets für Recht erklären Was du selbst für Recht erklärt. Deiner Locken Schwärze kündet Den Erschaffer finst'rer Nacht, Und den Schöpfer lichter Tage Deiner Wangen weisse Pracht. Jener Quell, der aus dem Auge In den Schooss hinab mir fliesst, Ist so mächtig gross, dass schwimmend Ihn kein Schiffer je durchmisst. Deiner Lippe Leben swasser Bietet Nahrung für den Geist , Sie, die für den Erdenkörper Sich als Kraft des Wein's erweist. Deiner Locke Hand entwischte Niemand unversehrt und heil! Alle traf dein Brauenbogen Oder deines Auges Pfeil. Andacht, Gottesfurcht und Reue Ford're nicht von mir als Pflicht; Beim verliebten, tollen Zecher Sucht man ja die Tugend nicht. Dein Rubinenmund verwehrte Hundert Listen Einen Kuss, Und durch hunderttausend Bitten Kam mein Herz nicht zum Genuss. Doch was soll das Glas, das immer Wir zum Wohle leeren dir? Nicht allein den Wein im Becher, Auch die Becher trinken wir. Das Gebet für deine Seele Sei so lang' Hafisens Fleh'n. Als der Abend und der Morgen Innig in Verbindung steh'n.