23. Ich bin es, dem der Schenke Winkel Ein Haus des Gottesdienstes scheint, Und der im Gruss des alten Wirthes Ein Frühgebet zu hören meint Lass' ich auch nimmermehr erklingen Der Morgenharfe süssen Ton, Das Lied, das ich des Morgens singe, Entschuldigt mich genugsam schon. Mich kümmern Kaiser nicht und Bettler, Und dankbar preis' ich Gott dafür; Mein Kaiser aber ist, wer bettelt Im Staub an meines Freundes Thür. Im Gotteshaus und in der Schenke Bezweck' ich nur Verein mit dir: Dies ist mein einziger Gedanke, Und Gott bezeugt dies selber mir. Dein Bettler will ich lieber heissen, Als Herrscher über Völker sein, Denn all' mein Ruhm und meine Ehre Ist deine Härte nur allein. Seit mein Gesicht an diese Schwelle Ich hinzulegen mich gewohnt, Steht mein Palast bei weitem höher, Als jener, wo die Sonne thront. Nur wenn mir einst das Schwert des Todes Mein Zelt zerstört, sonst aber nicht, Verlasse ich des Glückes Pforte, Wo mich Gewohnheit hält und Pflicht. Hafis ! Zwar liegt die Sünde nimmer In uns'rer freien Wahl; allein Du magst den Pfad der Tugend wandeln, Die Sünde lass mein eigen sein!