117. Ihr Lustgenossen, löst den Knoten Vom Lockenhaar des Freundes doch! Wohl eine schöne Nacht ist diese: Verlängert durch dies Band sie noch! Ein trauter Kreis hat sich gebildet, Versammelt sind die Freunde hier; Drum les't das Sprüchlein: » Wenig fehlte ,« Dann aber schliesst des Saales Thür. Den Liebenden und den Geliebten Trennt eine Kluft, gar mächtig weit: Denn wenn der Freund sich spröd erweiset, So seid zu Bitten Ihr bereit. Die Cither und die Harfe tragen Mit lautem Ton die Lehre vor: »Dem, was ein Eingeweihter kündet, Dem horcht mit des Verstandes Ohr!« Für Jeden, den in diesem Hause Der Liebe Odem nicht durchweht, Verrichtet, eh' er noch gestorben, Auf mein Fĕtwā das Sterbgebet! Die erste Weisung, die gegeben Der Vorstand der Versammlung, heisst: »Seid auf der Hut vor dem Gefährten, Der sich nicht gleichgesinnt erweist.« Bei meines Freundes Seele! Nimmer Zerreisst den Schleier Euch der Gram, Wenn Euer Herz des Schöpfers Gnaden Vertrauensvoll entgegen kam; Und tritt Hafis mit dem Gesuche Um eine Gnade vor Euch hin, So weiset an die holde Lippe Des schmeichlerischen Freundes ihn.