36. Rechtgläubige! Ich hatte Dereinst ein treues Herz Und ihm allein vertraute Ich jeden herben Schmerz: Ein Herz war's voll Erbarmen Und ein erfahr'ner Freund, Der Keinem, der da fühlte, Je seinen Schutz verneint. In jedem Unglück war es Für mich verwirrten Mann Ein kundiger Gefährte, Ein tüchtiger Gespann; Und riss in einen Wirbel Das Auge mich hinab, War's nur sein Rath, der Hoffnung Mir auf das Ufer gab. Im Gau des Seelenfreundes Hab' ich's zuerst vermisst: O Herr, wie so gefährlich Doch dieser Wohnort ist! Indem ich es verfolgte, Verstreut' ich Perlen; doch Mit ihm mich zu vereinen Gelang mir nimmer noch. Verdienste haben immer Den Mangel im Geleit: Doch arm, wie ich, war nimmer Ein Bettler weit und breit; Und dieser trunk'ne Wirre Fleht Euer Mitleid an; Er war ja einst ein weiser Und ein vollkomm'ner Mann. Seit ich, belehrt durch Liebe, Das Wort zu führen weiss, Ward, was ich sprach, zur Würze In jedem trauten Kreis. Bring' von Hafisens Weisheit Kein weit'res Wörtchen vor: Er war – ich sah es selber – Nichts als ein arger Thor.