12. Morgenwind! Wenn du vorüber Wandelst an dem Land des Freundes, O so bringe Ambradüfte Von dem Lockenband des Freundes! Ja, bei seiner Seele schwör' ich's: Meine opf're ich zum Danke Wenn du freundlich eine Nachricht Bringest von der Hand des Freundes. Ist dir aber nicht gestattet, Einem solchen Herrn zu nahen, O dann bring' als Augenschminke Staub von Thür und Wand des Freundes! Nie durft' ich, der Bettler, hoffen, Mich mit ihm vereint zu schauen, Ausser wenn vor mir im Schlafe Hold das Traumbild stand des Freundes. Einem Fichtenapfel gleichet Dies mein Herz, und bebt gleich Weiden, Weil ich sehnend mich zum hohen Fichtenwuchs gewandt des Freundes. Wenn der Freund um mich Verliebten Selbst den kleinsten Preis nicht böte, Wär' mir doch, selbst nicht um Welten, Feil ein Härchenrand des Freundes. Frommt's ihm wohl, wenn aus des Grames Banden sich sein Herz befreiet? Bleibt ja doch Hafis als Sclave Und als Knecht bekannt des Freundes.