5. Der Aloëduft kommt näher; Mein Sehnen wächst durch ihn: Wer bringet zu Sŭāden Nun meine Grüsse hin? Von Freunden Kunde hören Ist Heil, ist Seligkeit: Die theure Seele werde Der Freundin Staub geweiht! Komm Abends zu den Fremden, Und sieh der Thränen Nass Gleich einem Weine glänzen In einem Syrer -Glas Und sehnt' ich mich nach Eden, Und gäb' dem Treubruch Raum, Erquicke mich kein Schlummer, Erfreue mich kein Traum! Und singt des Glückes Vogel Im Dornenstrauche schon, So schweig' in Ihrem Garten Der Taube Klageton. Der Trennungstag der Freundin Wird bald zu Ende geh'n: Ich kann vom Waldeshügel Die Zelte schon erspäh'n. O Lust wenn, dich begrüssend, Ich zu dir sagen kann: »Du bist mit Glück gewandert, Und kamst mit Glück auch an!« Ich hoffe dich in Baldem Erfreut zu schauen hier: Du, froh mir zu gebieten, Und ich, zu dienen dir. Nimm, bin ich gleich nicht würdig Den Königen zu nah'n, Des frommen Werkes wegen Mich doch als Sclaven an! Ich ward, durch deine Trennung, Zum schwachen Neumondslicht, Und sah doch, gleich dem Monde, Nie ganz dein Angesicht. Hell glänzt, wie Perlenschnüre, Dein reines Lied, Hafis, Und übertrifft an Anmuth Die Lieder Nīsămī's.