98. Es reicht an Güte und an Treue Kein Mensch an meinen Freund hinan; Dir ziemt es nicht das abzuläugnen Was ich gesprochen und gethan. Ich schwör' es bei der alten Freundschaft, Dass kein Vertrauter weit und breit Mit meinem Freund sich könne messen An Innigkeit und Dankbarkeit. Erschienen glanzerfüllt auch Jene, Die Schönheit bieten zum Verkauf, Nimmt's Keiner doch mit meinem Freunde In Schönheit und in Anmuth auf. Wohl ist der Marktplatz der Geschöpfe An Tausenden von Münzen reich: Doch jener meines Münzwardeines Kömmt an Gehalt nicht Eine gleich. Wohl Tausende von Bildern quillen Aus Gottes schöpferischem Rohr: Doch reicht an Lieblichkeit nicht Eines Zu meines Holden Bild empor. Lass dich der Neider Spott nicht kränken, Herz, und Vertrauen sei dir Pflicht! Zu meinem hoffenden Gemüthe Gelanget ja das Böse nicht. Weh, dass des Lebens Karawane Mit solcher Hast sich fortbewegt, Dass meine Heimath slüfte nimmer Der Staub erreicht, den sie erregt. Magst du auf solche Weise leben, Dass, machst du einst zum Wegstaub dich, Kein Staub auf ein Gemüth sich setze Vom Wege, den gewandelt ich. Hafis verbrannte, und ich fürchte, Es komme leider der Bericht Von Allem was er litt zum Ohre Des glücklichen Monarchen nicht.