10. Gestern war's, als aus dem Tempel Unser Greis in's Wirthshaus trat; Ordensbrüder! was beschliessen Wir, nach einer solchen That? Und wie wenden zu der Ka'ba Wir uns hin, der Jünger Schaar, Wenn zum Weinhaus sich der Meister Hält gewendet immerdar? Nun so lasst denn gleichen Schrittes Uns auch in die Schenke geh'n, Denn so muss es, durch des Schicksals Ewigen Beschluss, gescheh'n. Wüsste Weisheit, wie sich selig Fühlt das Herz in Seinem Haar, Des Verstandes würden Weise, Meiner Kette wegen, baar. Kaum dass sich die Ruh' im Netze Meines Herzensvogels fing, Als du deine Locken löstests Und die Beute mir entging. Einen Koransvers der Anmuth Macht' dein Huld gesicht mir klar: Desshalb trifft nur Huld und Anmuth Man in meinem Commentar . Ist des Nachts nicht einzuwirken Auf dein Felsenherz im Stand' Meiner Seufzer Feuerregen Und des Busens nächt'ger Brand? Als der Wind dein Haar berührte, Schien die Welt mir schwarz zu sein; Keinen and'ren Vortheil brachte Deines Haares Lust mir ein. Meiner Seufzer Pfeil durchdringet – Schweig', Hafis – des Himmels Schloss: Sei der eig'nen Seele gnädig Und vermeide mein Geschoss!