36. Ich weihe mich dem Dienst der Schenke Bereits seit langer Zeit, Und handle wie ein Reicher handelt, Gehüllt in's Armuthskleid. Es sog der Wahrheit edle Düfte Mein Prediger nicht ein; Horch! In's Gesicht will ich's ihm sagen, Doch kein Verläumder sein. Das Repphuhn mit dem holden Gange Im Liebesnetz zu fah'n, Erwarte ich im Hinterhalte Der günst'gen Stunde Nah'n, Und eile, gleich dem Ost, zum Freunde Hin über Stock und Stein, Und Königskraut und Rose bitt' ich Behilflich mir zu sein. Ein Netz ist meines Liebling's Locke, Sein Blick ein Unglückspfeil: Vergiss nicht, Herz, was ich ermahnend Hier spreche dir zum Heil. Es trägt die Erde deines Gaues Mich künftighin nicht mehr: Hold warst du, Götze, mir; nun mach' ich Die Bürde minder schwer. Verhüll' das Aug' das Böses schauet, Du, stets zur Huld bereit, Bei dem was ich mit Frechheit übe In stiller Einsamkeit! Ich sollte – Gott bewahr's! – die Rechnung Des jüngsten Tag's nicht scheu'n? Das Loos will morgen ich befragen, Doch heut' will ich mich freu'n. Ein Amen ruft der Geist, der treue, Der Gott zur Rechten steht, Wenn für des Reich's und Volkes Kaiser Ich flehe im Gebet. O Fürst! Das Höchste zu erreichen Hoff' ich nur aus dem Grund Weil, o Erhab'ner, deine Schwelle Zu küssen wünscht mein Mund. Hafis benennt mich dieses Kränzchen, Und Säufer jener Kreis; Sieh wie ich durch ein freches Wesen Das Volk zu täuschen weiss!