68. Ich küsse Seine Lippe Und trinke fröhlich Wein, Und schlug somit die Strasse Zum Lebenswasser ein. Wie mein Geheimniss laute Kann Keinem ich vertrau'n, Noch kann ich and're Menschen An Seiner Seite schau'n. Das Glas küsst Seine Lippe, Und trinket Blut dafür; Die Rose schaut Sein Antlitz, Und Schweiss entträufet ihr. Die Einsamkeit verlassend, Thront sie im Garten nun: Der Frömmelei entsage Auch du, wie Knospen thun! Vergiss auf Dschem, und reiche Mir einen Becher Wein! Wer kann es wohl ergründen Wo Dschem und Këj nur sei'n? Nimm in die Hand die Harfe, Mond aller Sänger du! Und ritze ihr die Ader: Ich stöhne dann dazu. Berauscht, gleich Seinem Auge, Soll kein Betrunk'ner sein; D'rum, seines Mund's gedenkend, Gib mir, o Schenke, Wein! Es will von jenem Leibe Nicht trennen sich der Geist, Weil ihm das Blut des Glases In allen Adern kreist. Lässt erst der Morgenvogel Ertönen sein Hu, Hu, Hei, hei! dann leg' den Becher Nicht aus den Händen du. Mach' dir, Hafis, das Schweigen Ein Weilchen nur zur Pflicht, Und höre wie die Flöte Auch ohne Zunge spricht!