35. Beschauung ward gestattet, Umarmung auch und Kuss: D'rob dank' ich meinem Glücke Und auch dem Schicksalsschluss. Geh', Frömmler; wenn der Glücksstern Mein wahrer Glücksstern war, Fasst meine Hand den Becher Und auch des Holden Haar. Ich tadle nicht das Zechen Noch das Betrunkensein; Schön ist des Götzen Lippe, Doch auch der süsse Wein. Herz! Frohe Kunde bring' ich: Es lebt der Vogt nicht mehr; Wein füllt die Welt, auch füllt sie Ein trunk'nes Götzenheer; Nun schaut kein böses Auge Mich aus verstecktem Ort, Fort ist der Widersacher, Und auch die Thrän' ist fort. Sich das Gemüth zu trüben Ist nicht der Klugheit Brauch: Begehr' ein Liederbüchlein, Bring' eine Flasche auch! Begiess' der Liebe Opfer Mit Seiner Lippe Wein: Der Staub wird dann rubinfarb Auch moschusduftend sein. Es lebet was da lebet Durch Hoffnung nur auf dich: D'rum wirf nun deinen Schatten, O Sonne, auch auf mich! Da deiner Schönheit Segen Den Blumen Schimmer gab, So regn' auch, Gnadenwolke, Auf mich, den Staub, herab! Du fingst zwar selbst den Klügsten: Doch fürchte Gott! Nebstdem Auch den Assāf, der rechtlich, Und mächtig ist wie Dschem. Ein Hort des Reich's und Glaubens, Macht seine Herrscherhand Das Meer zum Reichthumsschachte, Zum Glückesschacht das Land. Der Himmel, zur Erinn'rung An seinen lichten Sinn, Weiht Morgens ihm die Seele, Streut Sterne auch auf ihn. Mit Rechtsinn, deinem Schlägel, Fängst du der Erde Ball, Ja auch den weitgedehnten, Den blauen Himmelswall. Nach deinem raschen Willen Bewegt sich auch behend Auf seinem Mittelpunkte Das hohe Firmament. So lang der Zweck des Himmels Und seines Kreisens Brauch Die Jahr' und Monde wechselt, Und Herbst und Frühling auch, Fehl's deines Ruhm's Pallaste An grossen Männern nicht, Auch nicht an schlanken Schenken Mit rosigem Gesicht! Hafis , der viele Perlen Zum Lob dir streute, stand Beschämt und auch erröthend Vor deiner Grossmuth Hand.