6. Komm, dass in das Herz, das wunde, Wiederkehre Kraft und Muth; Komm, dass in den todten Körper Wiederkehre Lebensgluth! Komm, denn deine herbe Trennung Schloss so fest das Auge mir, Dass nur wieder deine Nähe Siegreich es eröffnet mir! Bluten macht mein Herz ein Kummer, Der dem Negerheere gleicht, Doch den heitern Griechenschaaren Deiner Wangen wieder weicht. Was ich immer zur Beschauung Vor des Herzens Spiegel hielt, Zeigte mir nur immer wieder Deiner holden Reize Bild. Nach dem Spruch: »die Nacht ist schwanger,« Zählte ich, entfernt von dir. Jeden Stern, ihn wieder fragend Was die Nacht gebäre mir? Komm, auf dass der holde Sprosser, Wohnend in Hafisens Brust. Wieder singe, freudig ahnend Deines Rosenhaines Lust!