3. Es ist das Herz der Vorhang An Seiner Liebe Thor; Das Aug' hält seinen Reizen Den treu'sten Spiegel vor. Mir, der um beide Welten Das stolze Haupt nicht neigt, Hat Seiner Gnaden Bürde Den Nacken tief gebeugt. Du huldigest dem Thuba , Des Freundes Wuchse ich : Des Menschen Denkart richtet Nach seinem Hochsinn sich. Wer bin ich, um zu treten In diesen heil'gen Ort? Der Ostwind weilt als Pförtner Voll heil'ger Scheu nur dort. Ist auch mein Saum besudelt, Was schadet's? Immerhin! Ist eine Welt doch Zeuge Von Seinem keuschen Sinn. Mĕdschnūn verliess den Schauplatz; Nun ist die Reih' an mir: Die Reihe eines Jeden Währt nur fünf Tage hier. Der Liebe Reich, die Schätze, Die frohe Lust gewährt, Und was ich sonst besitze, Sein Glück hat mir's bescheert. Wenn wir uns auch geopfert Ich und mein Herz; gleichviel! Ist Er nur erst gerettet, Erreichten wir das Ziel. Der Schauplatz meines Auges, Soll stets sein Bild nur sein! Es ist ja dieser Winkel Sein stilles Kämmerlein. Die jugendliche Rose, Der Schmuck der grünen Flur, Gemahnt durch Duft und Farbe An Seine Nähe nur. Sieh' nicht auf äuss're Armuth ; Ist doch Hafisens Brust Durch das Gefühl der Liebe, Ein wahrer Schatz der Lust.