123. Wohl bekomme es dem Ssofi, Trinkt mit Maass er seinen Wein, Und wo nicht, so falle nimmer Ihm ein solches Treiben ein. Wessen Hand auch nur ein Schlückchen Wein's zu geben ist im Stand, Um das Liebchen seines Wunsches Schlinge traulich er die Hand! »Fehlerlos ist – sprach mein Alter – Was dem Schicksalsrohr entquoll.« Ehre seinem reinen Blicke: Fehler deckt er nachsichtsvoll. Willig lieh der Schah der Türken Einst sein Ohr der Kläger Schaar; Sīăwūschens Blut bezeuge Seine Schande immerdar! Seinem Flaum und Seinem Maale Hielt mein Aug' den Spiegel hin; Immer küsse meine Lippe Auf die Brust und Schulter Ihn! Hat aus Stolz er mit mir Armen Auch kein Wort gesprochen noch, Seinem süssen stummen Munde Opfre ich die Seele doch. Wenn Sein trunk'nes Schmeichlerauge Auch aus vollem Glas das Blut Der verliebten Männer tränke, Nun, auch dann bekomm's Ihm gut! Weltberühmtheit gab's Hafisen , Dass er dich zum Herrn erkor: Prange drum ihm deine Locke Als der Knechtschaft Ring am Ohr!