10. Auf, und giess der Freude Wasser In der Schale helles Gold, Noch bevor uns Modererde Aus des Hauptes Schale rollt! In dem Thale der Verstummten Wohnen alle wir zuletzt: Drum zum Himmelsdom erhebe Laute Jubeltöne jetzt! Eines Seelenfreundes Wangen Naht ein trübes Auge nicht: Nur aus einem reinen Spiegel Blicke auf sein Angesicht! Grünbewipfelte Zipresse! Werd' ich einst des Staubes Raub, Nimm den Trotz aus deinem Haupte Und beschatte meinen Staub! Meinem Herzen, wund gebissen Von der Schlange: deinem Haar, Reiche hold in deiner Lippe Terjak, der es heile, dar! Das Besitzthum dieses Feldes Hat – du weisst es – nicht Bestand: Setze durch das Herz des Glases Jeglichen Besitz in Brand! Thränen dienen mir zur Waschung: Sagt doch jeder Ordensmann: »Erst wenn du dich selbst gereinigt, Blicke jenen Reinen an!« Herr! dem dünkelvollen Frömmler, Der nur sieht der Fehler Schmach, Trübe du der Einsicht Spiegel Mit dem Rauche eines Ach! Reiss' dein Kleid entzwei, gleich Rosen, Weht, Hafis , Sein Duft dich an, Und dann wirf es, so zerrissen, Jenem Flinken auf die Bahn!