4. Der Hahn, die Tauben und der Geier Einige Tauben suchten sich an etwas Korn zu sättigen. Ein Haushahn kam dazu, brauchte Gewalt und vertrieb die Tauben. Im ersten Verdruß über das erlittene Unrecht sahen sie einen Geier, der eben über dem Hofe schwebte, und riefen ihn an, sie zu rächen. Der Geier kam, zerriß den Hahn und bald darauf die Tauben, die sich über den Tod ihres Feindes freueten. Ihr Staaten, die so leicht ein schlechter Nutz entzweit, Die ihr als einzeln schwach, und stark, wann einig, seid, O lernt bei diesem Bild die kleine Rache meiden Und lieber den Verlust als Unterdrückung leiden. Die Fabel malt euch vor, was allemal geschah; Bleibt einig oder bebt; der Geier ist schon da! Fußnoten 1 Diese und die folgenden Fabeln sind nach Augsburg zu einigen Kupfern zu stechen geschickt worden und ist also bei der Erfindung darauf gesehen worden, daß man eine Anzahl Thiere auf das Gemälde anbringen könnte.