Lied/ Von dem Brachmonat Nach der Stimme: Werde munter/ mein Gemüthe/etc. 1 Nun der güldne Sonnen-Wagen fähret nächst der höchsten Ban/ und erleuchtet mit Behagen den smaragden Erdenplan; weil ihr Weg wird gleichsam krumm/ kehret sie nun wieder um: wie der Krebs zurücke weichet/ dessen Zeichen sie bestreichet. 2 Dieses sol uns Menschen lehren/ wie nichts so erhaben sey/ das sich nicht bald solt verkehren und beharren Wandel-frey. Unser Thun ist Unbestand und deß Wechsels Unterpfand: wie wir fast in allem sehen/ was geschicht/ und was geschehen. 3 Die nun öden Felder brachen/ und sind doch nicht in der Ruh; weil sie viel geschlachter machen die bespitzten Egenschuh. Also muß der Menschen Fleiß und der Arbeit saurer Schweiß Speiß und Brot zuwegen bringen/ durch das Hacken/ Pflügen/ Düngen. 4 Durch den milden Himmels-Regen machet Gott die Furchen weich; das Gepflügte hat den Segen/ daß es Saam- und Früchte-reich. Gottes Güte krönt das Jahr/ und betrieft der Bäume Haar: also daß des Himmels Gnade machet fett der Erden Pfade. 5 Wann deß Morgens Purpurflügel decken dieser Auen Thal/ siehet man die grünen Hügel voller Schaffe sonder Zahl. Also gibt die fette Weid/ nächst der Speiß/ das Wollen-Kleid. Ihnen wird ein Rock genommen/ der uns muß zu nutzen kommen. 6 Mein Gott/ der du Joseph hütest/ (der vermehrten Kirchen Heerd) Gott/ der du dein Volck behütest/ und hilfst dem/ der dein begehrt! gib uns allen deine Gnad/ die noch Maß/ noch Ende hat! Gib uns Früh- und Abendregen/ daß wir preisen deinen Segen. 7 Frölich/ frölich sey die Erde/ und der Himmel freue sich: daß dein Nam gepreiset werde/ Feld und Berge loben dich. Ja die Baumen in dem Wald/ von den Bächlein untermahlt/ reichen Gottes reiche Gaben/ die wir Ihm zu danken haben.