Morgen-Lied von der Erleuchtung unsrer Hertzen Im Ton: Wo Gott zum Haus nicht giebet Gunst, usw. Oder: Christ, der du bist das helle Liecht, usw. 1. Die Morgen-Sonne gehet auf, Erfreut, zu wallen ihren Lauf; Wie ein Bräutigam kommt geziert, So holden Glantz sie mit ihr führt. 2. So viel der Himmel Sterne zehlt, Ist sie vor allem auserwehlt. Es muß ein grosser Herrscher seyn, Der ihr ertheilt den guldnen Schein. 3. Die Himmel rühmen Gottes Ehr' Und geben uns auch solche Lehr, Daß wir Ihn stets mit unsrem Mund Hoch preisen sollen alle Stund. 4. Der Sonnen Lauf niemals besteht Und sonder Ruhe schleunigst geht: So sollen wir ohn unterlaß Ihm folgen nach deß Himmels Straß. 5. Herr, deine Gnade, Gut' und Treu Ist alle Morgen bey uns neu: Erleuchte das entblöde Hertz Mit deinem Wort, der Himmelskertz. 6. Erwärme nun durch deine Güt' Sinn, Seele, Hertz und das Gemüt, Daß deiner Gnaden heller Schein Erleucht' in uns alls, was wir seyn. 7. So wollen wir dir allezeit Hier dancken in der Christenheit Und dorten mit der Engelschar Dich ewig loben immerdar.