[Ihr Hirten/ die ihr klagt und klinget] Indem sich/ wie sie also sassen und sangen/ der Hügel neben ihnen sich auftäte/ 1 aus welchem sobald hervortrat ein Satyr/ (ihres Erachtens) den sie aber in kurtzem für den Gott Pan erkenneten/ weil er/ gestaltsam ihn ihnen ehmahls der alte ehrwürdige Thyrsis beschrieben/ ein buntes Pardelfelle über den Achseln truge/ zu dem auch in der linken Hand seine siebenrörige Schilfpfeiffe/ in der Rechten aber einē Stab/ der obenzu etwas krumm war/ fürete/ 2 Sein Haubt/ auf welchem ihme ein grosses par Hörner stunden/ war mit grünem fichtenlaub bekräntzet/ und vergliche sich das jenige Teil des Hügels/ daß ihme den Ausgang geöffnet/ einer von Erde und Wasen zusammen gesetzten Tür/ welche sich so schikklich auf und wieder zumachete/ daß man von aussen dessen einiges Bemerke nicht haben konde. Vnd hatten den Gott beyde Schäfere kaum ersehen/ da fienge er also gegen ihnen an: Ihr Hirten/ die ihr klagt und klinget/ Die ihr den Kriegergreul besinget/ Ihr solt nicht also gar verfluchen Den Krieg/ hier unter diesen Buchen. Die Tugend würket auch in Waffen/ Mit Waffen muß man Frieden schaffen. Ein Hertz/ das Löwenmuht bewohnet/ Ein dapfres Hertz/ wird auch belohnet. Es überlebt ein Held sein Leben/ Vnd darf im Zelt der Sternen schweben/ Er wandert hoch mit dem Gerüchte/ Sein Ruhm wird nimmer nicht zu nichte. Kommt/ last/ ihr Hirten/ jetzt die Auen/ Ich laß euch Lust und Wunder schauen/ Ich/ euer Gott und eurer Heerden: Kommt/ dieser soll gehütet werden/ Fußnoten 1 Sind Waldgötter. Besihe Nat. C. 5. c. 7. Mythol. I. 5. c. 2 Natal. Com. 6. Idem.