Franzensfeste Franzensfeste, du Thor des Frühlings, draus dem fröstelnden, nordischen Fremdling Lenzeswogen der Blüthenbäume warm und lachend entgegenströmen, weich und wonnig entgegenschlagen – sage, warum diese dräuenden Mienen, all diese Mauern und finsteren Gräben, all diese Wälle, draus ungezählte Riesenkanonen gen Himmel starren? – Wehe! Europa rüstet den Frieden! Tief in die wonnigsten Thäler der Berge tragen sie düster das Werk der Zerstörung, tragen sie seufzend des Krieges Bild. Franzensfeste, du Thor des Frühlings: Einst – ich weiss es – ranken und schwanken blaue Syringen empor an den Mauern, goldener Regen weht von den Zinnen und auf den Wällen wildert die Rose. Doch aus den leeren Kanonenscharten klingt's wie der Klang der gefüllten Gläser, klingt es wie silbernes Mädchenlachen, klingt's wie Gesang froh-seliger Menschen! – Lass uns träumen von deiner Zukunft, Franzensfeste, du Thor des Frühlings!