2 Des Morgens, wenn am Strande noch der Hauch der Nacht weht, wenn im Osten kaum das Frührothlicht erwacht, wenn sich die Wellen färben – irr ich schon verstört und stehe, wo am Steine sich der Schwall empört, und schau hinaus aufs unermessne, öde Meer, trocken und starr die Augen und die Brust so leer ... Allmählich wohl vergess ich meine Schuld und Qual. Ich denke dann des Tages, da zum ersten Mal ich sie gesehn, das blonde, märchenschöne Kind. Die Thür der armen Hütte, drin sie sitzt und sinnt, steht wieder offen, wieder hemm ich meinen Fuss, der schon vorübereilen wollte .. ersten Gruss wagen die Augen, ihre Hand erbebt .. doch blieb haften ihr Blick in meinem tief –: hast du mich lieb?.. mich lieb?.. Zurück! Schon zischt die Welle unter dir! Die Fluth, sie steigt .. und wieder drängt sie an mit alter Wuth!