Moderne Oden 1 Nicht sank in Schwachheit unserer Sprache Kunst, seitdem verhallt ist früher Heroen Schritt – wir wandeln weiter ihre Bahnen tönenden Fusses – und schauen lichtwärts. Wir meistern, stolz nicht minder wie jene, noch das Wort, und kunstreich meisselt die sichre Hand aus deutscher Sprache reinstem Marmor nimmer-vergänglicher Formen Schönheit. Denn für der Menschheit heilige Güter schlägt auch uns das Herz. Die fröhliche Flammengluth, die ewig zu den Sternen deutet, loht auch in uns von dem Grund der Seelen. Wie Göttern einst der lockigen Hebe Hand geschenkt den Nectar ewigen Jugendmuths, so wollen wir in alten Schalen reichen den schäumenden Wein der Zeiten.