Tristan-Sonett Da nun du schlummerst, tasten Traumgestalten an deinen Schlaf: dass du die Hände regen, unwillig deine Lippen musst bewegen und weiter ringen mit des Tags Gewalten. Einst wirst du ruh in schutzesstarken, kalten Armen der Nacht: traumlos wird sich ihr Segen auf deine wunde, welke Stirne legen – und starr und glatt sind deines Kleides Falten. Wenn sich, gequält, in seiner Träume Kreise der Schläfer windet, lächelst du so weise: es kommt der Tag und lässt sich nicht betrügen. O lerne lächeln auch ob dieser Zeiten, ob dieses Tages dreisten Wirklichkeiten – es kommt die Nacht und straft sie alle Lügen!