2. Liegt Einer schwer gefangen In öder Kerkernacht, So tödt' er das Verlangen Nach Freiheit, wenn's erwacht. Wenn auch sein ernstes Streben Zuletzt das Ziel erringt, Wer giebt ihm Muth und Leben Zurück, die es verschlingt? Tritt er hinaus in's Freie Und fühlt sich ganz zerstört, Das frägt er sich mit Reue, Warum er sich empört. Und stärker, immer stärker, Wird er sein eig'ner Feind, Bis ihm zuletzt sein Kerker Als seine Welt erscheint. Wie der Gedank' auch brenne, Doch wünsch' ich, menschlich-mild, Daß Keiner sich erkenne In diesem dunklen Bild. Die eig'ne Qual wird's dämpfen, Wenn ihr es immer wißt, Welch Leben dieß mein Kämpfen Um eine Grabschrift ist.