Die Hauensteiner Bauernhochzeit Ein Schulmeister tritt mit den Hochzeitleuten und spricht: Jez stelletich! – Du doher, hani gseit! Und du dört mit dim große Dreispitz links! Und neig si jeds, und bettet lisli no! Do bringi, liebi gnädigi Fürstefrau, ne ganzi Hochzit usem Hauestei vo Herischwand. Vor vierzeh Johre hen si alli 's ABC no bi mer glehrt und treui Fürsteliebi. – Der do het scho in der Schuel gern 's Mariannli gseh und Töpli ghobe für's. Drum, d'Liebi het kei Zit. Jez endli vor Michelitag hen's d'Vätter usgmacht. – »Loset«, hani gseit, »lönt's mittem Chilchgang, mittem Freudesprung no Zit ha bis zum heilige Stephanstag! Mer göhn go Carlisrueh! Wer weiß, es macht der liebi Fürstin au ne chleini Freud. Sie isch jo au zu üs cho. Großi Freud isch's gsi im Land.« – O gnädigi Fürstefrau, mer chönnes nie vergesse. D'Muetter seit's im Chindli uffem Schoß, und 's Chindli lacht und zuckt vor Freude. Dankich Gott der Her für Eui Liebi, und was Euer Herz erfreue mag, das gebich Gott! – 's erfreut viel tausig, tausig Herze. Üsereis cha's nit so sagen, au ne Schuelher nit. – 's isch viel gseit. – Bring der lieb Gott gsund und froh bald wieder üse Heren in sein Schloß, und segne seine Kronen und sein Haus auf späte Zeit! – Sin Eui Chinder brav? 's größt wird jez bald in d'Schuel go, denki wol. Erhalt Gott ihri Bäckli frisch und rot, und schenkene der Muetter chöstlig Herz, und bald e Brüederli. – Jez weihet au mi Pärli do mit Euem liebe Blick, und chömmet, wenn der Maie wieder grüent, und Bluest zue neue Freudechränze bringt, au wieder ufe! – 's g'rotet Frucht und Wi nit, bis der wieder in der Nöchi sind, und Sege bringet, wie im Johrgang Ölf. 's isch Sege, wo der sind. – Jez, Mariann, gang, gib's Papierli umme! Bisch nit schüch, und neig di zimpfer! Zeig!