31. »Mondscheintrunkne Lindenblüten, Sie ergießen ihre Düfte, Und von Nachtigallenliedern Sind erfüllet Laub und Lüfte. Lieblich läßt es sich, Geliebter, Unter dieser Linde sitzen, Wenn die goldnen Mondeslichter Durch des Baumes Blätter blitzen. Sieh dies Lindenblatt! du wirst es Wie ein Herz gestaltet finden; Darum sitzen die Verliebten Auch am liebsten unter Linden. Doch du lächelst; wie verloren In entfernten Sehnsuchtträumen – Sprich, Geliebter, welche Wünsche Dir im lieben Herzen keimen?« Ach, ich will es dir, Geliebte, Gern bekennen, ach, ich möchte, Daß ein kalter Nordwind plötzlich Weißes Schneegestöber brächte; Und daß wir, mit Pelz bedecket Und im buntgeschmückten Schlitten, Schellenklingelnd, peitschenknallend, Über Fluß und Fluren glitten.