7. Jüngstens träumte mir: spazieren In dem Himmelreiche ging ich, Ich mit dir – denn ohne dich Wär der Himmel eine Hölle. Dort sah ich die Auserwählten, Die Gerechten und die Frommen, Die auf Erden ihren Leib Für der Seele Heil gepeinigt: Kirchenväter und Apostel, Eremiten, Kapuziner, Alte Käuze, ein'ge junge – Letztre sahn noch schlechter aus! Lange, heilige Gesichter, Breite Glatzen, graue Bärte, (Drunter auch verschiedne Juden) – Gingen streng an uns vorüber, Warfen keinen Blick nach dir, Ob du gleich, mein schönes Liebchen, Tändelnd mir am Arme hingest, Tändelnd, lächelnd, kokettierend! Nur ein einz'ger sah dich an, Und es war der einz'ge schöne, Schöne Mann in dieser Schar; Wunderherrlich war sein Antlitz. Menschengüte um die Lippen, Götterruhe in den Augen, Wie auf Magdalenen einst Schaute jener auf dich nieder. Ach! ich weiß, er meint es gut – Keiner ist so rein und edel – Aber ich, ich wurde dennoch Wie von Eifersucht berühret – Und ich muß gestehn, es wurde Mir im Himmel unbehaglich – Gott verzeih mir's! mich genierte Unser Heiland, Jesus Christus.