Die Hyäne Über das schneeweiße Leichenfeld Eine Riesenhyäne heult und bellt. Bellt und lacht und pfeift vor Entzücken, Wehrlos Volk zerriß sie zu Stücken. Pfeift und lacht und heult vor Lust, Tot biß sie den Säugling an Mutterbrust. Wühlt und zerrt, sich satt zu weiden, Wütend in dampfenden Eingeweiden ... Um das nackte Scheusal wie Furienhaar Flattern blutige Geißeln. Das Augenpaar Funkelt feige voll tückischem Feuer – Eine Krone klebt auf dem schmutzigen Ungeheuer. Über das schneeweiße Leichenfeld Millionenmündig Entsetzen gellt. Gierig das gräßliche Ungeheuer Wittert nach allem, was Menschen teuer. Schnuppert ringsum, der Atem weht faul, Nach dem Denker schnappt, nach dem Dichter sein Maul. Wo noch glühende Pulse der Freiheit klopfen, Saugt es sie aus bis zum letzten Tropfen. Schlingt der Menschheit zuckendes Herz Und schielt heuchlerisch himmelwärts. Die lechzende Zunge hängt aus dem Rachen, Die Bestie badet in blutroten Lachen. Über das schneeweiße Leichenfeld Ragen Galgen und Kreuz der Welt.