»Troupe internationale« Mit der seidenschwarzen Flügelhaube, Mit dem offenherzigen Purpurmieder, Eine adlerhafte Turteltaube, Singt sie zündende Revanchelieder. Schluchzend Klagen dringen, Wie sie wühlend klingen! Jauchzend wogt's zum Schluß, Und sie wächst beim Singen, Wächst zum Rachegenius. Voll begleitende Akkorde Wogen noch eine Weile hin ... Gorgo dräut unversöhnt, »Bis, bis!« und »Bravo« dröhnt Der hochstämmigen Elsässerin. – Keck auf das Podium hüpft, die noch eben Still memoriert, Kaum aus dem Kind geschlüpft, aber das Leben Längst schon probiert; Die vollendet blühenden Beine Gibt das flatternde Röckchen frei, Rezitativisch quiekst die Kleine Ihre geriebene Pariserei. – Jetzt die Graziöse wiegt den Kopf Und lächelt links und rechts Mit wundervollem, blondem Zopf Dickmaschigen Geflechts. Sie trägt ein russisch Rosakleid Mit schweren Perlenketten, Ihr Atlasfüßchen weckt den Neid Der bunten Amoretten. Der Schalk springt aus den Augen ihr Und tanzt von Tisch zu Tisch. Wahrhaftig! Jetzo zwinkt sie mir Verflucht verführerisch. – Plump watschelt die fette Ente Krumm vor das Auditor, Vermummt die eminente Zinnobernase vor. Sie mimt den Vetter Trunkenbold, Den alten Korporal, Sein Auge schwimmt, sein Sauflied rollt Und poltert durch den Saal. Plötzlich faßt' er die Fahne, Die rote, mit fester Hand, Stramm Monsieur Antoine, Der Impresario, stand. Schnell rechts die Elegante, Die Pipipepi links, Glut auf die Tasten brannte Die rächerische Sphinx. Revanche, Revanche bis in die Kniee, Alarm, Alarm vom Kopfe bis zur Zeh: » Allons, enfants de la patrie, Le jour de gloire est arrivé! «