Spiel-Adel »Was?! So ein Makaöchen Soll eine Schande sein? Ein Jeuchen nur, ein Jeuchen In dieser Lebenspein? Das Vaterland zu schützen, Ist unsre teure Pflicht, Und der Gesellschaft Stützen Gönnt man ein Spielchen nicht? Wir jungen Offizierchen, Wir arm unschuldig Blut, Wir brauchen ein Pläsierchen Für unsern Lebensmut. Den Schleppersäbel tragen, Ist doch schon schwer genug, Nun will man uns verklagen Gar wegen Spielunfug? Wir sollen doch genießen Der Jugend goldne Frist Und lassen vor uns schießen Von Schmulchen und von Christ. Der Alten Güter bringen Verteufelt wenig Moos. Wer zieht uns aus den Schlingen? O Moses, du bist groß! Gott, am Totalisator Wie wettet sich's so nett! Heil, hoher Triumphator, Erhabenes Roulett! Daß unsre ›Freundschaft‹ gerne Das Zuchthaus frequentiert, Berührt uns nur von ferne Und hat uns nie geniert. Der Dienst hat seine Grenzen. Für einen flotten Streich Gibt's dunkle Existenzen Im heiligen Deutschen Reich. Die sind in Baden-Baden Und Schlafwaggon daheim Und locken uns in Gnaden Gediegen auf den Leim. Es gibt im Leben Tiefen, Die man nicht vorher sieht, Mit unsern Adelsbriefen Wie lang wohl das noch zieht?! Als kriminelle Zeugen Lädt uns der Plebs schon vor, Zivilen Bütteln beugen Muß sich der Ahnenchor ...«