Ostermorgen 1818 Maria geht zum Grabe Mit stillem, raschem Schritt; Sie trägt die duft'ge Gabe; O Heil'ge, nimm mich mit! Du bringst Ihm fromme Gabe, Voll Trauer und voll Schmerz; Und weil ich sonst nichts habe, So bring' ich Ihm mein Herz. Er wird es doch wohl nehmen? Es ist voll Sünd' und Reu'; Er wird sich mein nicht schämen, Der Heiland ist getreu. Herr, Du mußt selbst es reinen, Von Sünden machen frei Und es mit Dir vereinen, Auf daß es heilig sei. Dein göttliches Erbarmen, O Herr, umfange mich, Daß ich mit meinen Armen Umfasse nichts als Dich. Kein Sehnen und kein Bangen Laß in mein Herz hinein; Mein Langen und Umfangen, Das gelte Dir allein. Mein Gott! mein Herr! laß sterben, Laß sterben mich mit Dir, Ich muß ja doch verderben Vor Deiner Grabesthür. Mein Heil! mein Gott! laß leben In Dir mich ewiglich, Mit Dir hinüberschweben, O Herr, nicht lasse mich!