Rath von Oben »Stilles Leiden, frommes Meiden Aller Erdenpracht und Lust, Heilig Lieben, stetes Ueben Sei fortan dir nur bewußt. Weinend büßen Ihm zu Füßen, Der der Sünderin vergab, Heilig Sehnen, fromme Thränen Waschen deine Flecken ab. Beten, Leiden, muthig Streiten Gegen Teufel, Welt und Lust, Diese Waffen nur verschaffen Sieg und Ruhe deiner Brust.« – Hab' Erbarmen mit der Armen, Hab', o Herr! mit mir Geduld! Ach nicht richte – nein, vernichte, Vater! meine große Schuld. Sieh im Herzen meine Schmerzen; Sende Deines Geistes Licht; Stetes Weinen soll mich reinen: Laß mich sehn Dein Angesicht! Sieh, ich habe Dir zur Gabe Ganz geopfert dieses Herz; Und ich werde von der Erde Selig schweben himmelwärts. Mit Dir ringend, Dich bezwingend Halt' ich, wie einst Jacob, Dich. Mußt gewähren mein Begehren, Nimmst in Deinen Himmel mich. Berlin, 1817.