Als Hannchen wählte O Herr! es gehn wohl Viele Auf gleichem Weg mit mir: Sie streben nach dem Ziele, Sie streben all' nach Dir. Und ließen, leicht zu gehen, Weit hinten eiteln Tand, Doch eh' sie sichs versehen, Gehn Zweie Hand in Hand. Nur ich, Herr! geh' alleine, Soll immer einsam gehn, Und suche Dich, und weine, Und kann Dich nicht erspäh'n. O Herr! in welchen Gründen Hast Du Dich mir versenkt? Wo soll mein Herz nun finden Den Quell, der rein mich tränkt? Oft muß ich Blinde fragen, Die viel am Wege stehn; Sie können mir's nicht sagen, Weil sie das Licht nicht sehn. Sie zeigen hier und dorten Und meinen, Du sei'st nah'; Und such' ich aller Orten, So ist mein Heil nicht da. Wenn aber Zweie wandern Treu-innig Hand in Hand, Da zeigt wohl Eins dem Andern Das rechte Vaterland. Gern zu einander reden Von Deinen Wundern sie, Fromm mit einander beten Sie ihr Ave Marie. – Doch hast Du andre Weise Für mich, Herr! ausersehn, So will ich meine Reise Gern einsam weiter gehn; Gieb mir nur zum Begleiter Den einzig wahren Freund, Den einzig sichern Leiter: Den Geist, der aus dir scheint. Frühling 1818.