2. Gärtner an Waldvögelein Du Vöglein, sei gegrüßet mir In meinen Blumenkronen! Du Vöglein bunt, ist dir wie mir So wohl in Blumen wohnen? Dann wirst aus meinem Garten hier Wohl nimmer wieder gehen, Du Vöglein traut, ist dir wie mir So übel schon geschehen? Hast sollen von Wald und Blumen fern Im goldnen Käfig leben? Wollten dir stolze Damen und Herrn Zucker für Freiheit geben? Hast du die Leutlein ausgelacht Mit ihren goldnen Spangen? Hast dich heimlich davongemacht, Läßt dich nicht wieder fangen? Hast du die schönste Rose gesehn Dort drüben bei der Linden? Du kannst durch alle Wälder spähn, Wirst keine schön're finden. Drum mach dir nur ein Nestchen fein In meinen Blumenkronen, Wir wollen wie die Engelein In schönen Blumen wohnen. In Blumen singen den ganzen Tag, In Blumen die Äuglein schließen. Fliegst aber über den Mühlenbach, Sollst du die Rose dort grüßen.