Vertrauen Herr! laß mich tief bedenken Dein Lieben, Deinen Tod, Die Sinne mein versenken In Deine Wunden roth! Mag bleichen und verschwinden Des Lebens Flitterzier; Sie soll mein Herz nicht binden, Du, Jesus! stehst bei mir. Giebst Du mir Ehr' und Freuden, So halte mich Dir treu; Giebst Du mir Schmach und Leiden, So steh' mir siegend bei. Herr! laß mich Dich nur finden, Zieh ganz mich hin zu Dir; Willst Du Dich mir verbinden, Was gilt die Erde mir! Laß mich nur treu verbleiben, Ich weiß, Herr! Du bist mein . Nichts soll von Dir mich treiben, Dein will ich ewig sein. – O wann – wann kommt die Stunde, Da Dich mein Auge sieht, Da vom erblaßten Munde Der letzte Hauch entflieht? – Ich kenne Deine Treue: Einst werd' ich Dir vereint, Wenn ich in Lieb' und Reue Hier meine Schuld beweint. Ich kenne Dein Erbarmen: Es wird die Zeit erfüllt, Da sich in Deinen Armen Mein banges Sehnen stillt. Und quält mich rastlos Sehnen, Drückt schwer des Lebens Joch, So fragen stille Thränen: O Herr! wie lange noch? Düsseldorf, 1820.