Erwägung Die Menschen, die da streben, Mein junges Herz, nach dir, Sie möchten für dich leben , Dich gern erfreu'n allhier; Doch Einer hat geworben, Der ew'ge Güter giebt, Der ist für dich gestorben – Sprich, wer hat mehr geliebt? Und sollst du reiche Gaben In diesem Erdenland Und süße Freuden haben, So giebt sie Seine Hand. Nimm nichts aus fremden Händen, Was ird'sche Liebe giebt; Es würd' Ihn von dir wenden, Der eifersüchtig liebt. – Wer hat ihn ganz empfunden, Den treuen Liebesmuth? Wer hat gesehn die Wunden, Das warme Herzensblut? – Wie oft hab' ich vermessen Dies treu'ste Herz betrübt, Wie undankbar vergessen, Daß es so tief mich liebt! Komm denn, o komm, Du Lieber! Hilf mir in Kampf und Schmerz Und zieh mein Herz hinüber An Dein allliebend Herz! O komm und gieb mir Liebe, Du, der so gerne giebt, Daß ich Dich einzig liebe, Dich, der mich ewig liebt. Berlin, 1818.