»Lobet den Herrn, all ihr Werke des Herrn.« (Daniel 3.) Die Lerche hoch in Lüften Preist Dich mit süßer Stimme Klang; Das Veilchen lobt mit Düften Dich still sein ganzes Leben lang. Das Meer geht hoch in Wogen Und jauchzt Dir sein gewaltig Lied; Dein siebenfarbner Bogen Drob friedestrahlend niedersieht. Es fliegt die kleine Imme Und sammelt Wachs und süßen Seim, Und ihres Summens Stimme Preist Dich, trägt sie die Bürde heim. Die Sonne sendet Gluthen Und lobet Dich in Flammenpracht; Das Fischlein in den Fluthen Preist schwimmend, schwebend Deine Macht. Dir zirpt die kleine Grille Den immer gleichen leisen Klang; Durch meiner Kammer Stille Schwirrt froh ihr heis'rer Abendsang. Dich preist der Stürme Sausen, Des Wetters Strahl, des Donners Graus; Dir streckt aus enger Klausen Das Schnecklein froh die Hörner aus. Des Mondes mildes Schimmern, Des Schnee'es wunderklares Weiß, Der Sternlein zuckend Flimmern: Sie schimmern, flimmern Dir zum Preis. Der Bäume grüne Kronen, Sie strecken sich nach Dir, nach Dir, Und Nachtigallen wohnen In ihrer Hut und singen mir. Es lehrt wohl süß're Weisen Mich ihrer reinen Stimme Schall. O lernt' auch ich Dich preisen, O Herr, trotz Lerch' und Nachtigall! Wiedenbrück, 1855.