8. Amor im Tanz Deutsch Von Heinrich Albert. S. seine Lieder Th. 3. N. 22. Junges Volk, man rufet euch Zu dem Tanz hervor. Auf! es spielet schon zugleich Unser ganzes Chor. Wer nun Lust zu tanzen hat Stelle hier sich ein, Tanze, bis er Tanzes satt, Und begnügt mag seyn. Wisset aber, daß sich hab' Hier auch eingestellt Amor, der berühmte Knab' Auf der weiten Welt: Amor, der viel Possen macht, Und sich nur ergetzt, Wenn er euch in Leid gebracht Und in Noth gesetzt. Er wird wanken hin und her, Nehmet seiner wahr! In den Augen ohngefähr Wird er offenbar, Drinnen der geschwinde Schütz Seinen Bogen spannt Und euch, wie der schnelle Blitz Trifft gar unbekannt. Auf den Lippen wird er oft Auch zu finden seyn, Und sich bei euch unverhofft Heimlich schleichen ein. Durch der Worte Süßigkeit Hat er seine Lust, Euch zu stürzen nur in Leid Schlau und unbewust. Händedrücken keiner trau! Er ists, der es thut: Er verbirgt sich so genau, Quälet manches Blut, Daß in Hoffnung wird geführt Einer Schönen Gunst, Die doch nicht die Hand gerührt – Es war Amors Kunst. So er nun durch seine Pfeil' Euch verliebt gemacht, Wird er lachen und in Eil Geben gute Nacht; Sehet zu wie? wo? und wann Ihr dann Hülfe kriegt? Der wird übel seyn daran, Der verwundet liegt.