Duett der Pensionierten Die Anerkennung, welche dem einer unserer ersten Familien (in Lübeck) angehörenden Dichter Em. Geibel vom König von Preußen zuteil wurde, hat hier in allen Kreisen die freudigste Sensation erregt. Eben stand der junge Dichter im Begriff, zu einem sogenannten Brotstudium überzugehen und sich nach Spanien zu begeben, um dort seine bereits in Griechenland begonnenen Studien der romanischen Literatur fortzusetzen und sich so für ein akademisches Lehrfach auszubilden – die Munifizenz des preußischen Monarchen (300 pr. Tlr.!) hat ihn nun in die angenehme Lage versetzt, ganz der edlen Dichtkunst zu leben; statt nach Spanien wird er sich nun an den Rhein begeben, wohin ihn zunächst das Verlangen treibt, Freiligrath kennen zu lernen. – »Augsburg. Allg. Ztg.« 6. Febr. 1843. Bist du's? Ja, ich bin es – der da – Der da – seinen Speer geschwungen Und die Drachen – ja, die Drachen, Samt dem Drachenfürst , bezwungen. Bist du's? Ja, willst du mich kennen? Ja, ich bin es in der Tat, Den Bediente Bruder nennen, Bin der Sänger Freiligrath. O, so salb' ich dich mit Narden Und so räuchr' ich dir mit Ambra, O du bardigster der Barden, Rettest mich vor dem Alhambra, Du der Sänger des Diego, Vor dem Lande des Riego, Vor dem Tiger, vor dem Nero, Vor dem grausen Espartero – Ohne dich, den einzig Edeln, Lernt' ich nie so trefflich wedeln; Heiße Geibel, so's erlaubt ist, Wenn man 'mal ein Dichterhaupt ist: Bin der Sohn von einem Pastor, Möchte gerne mich zum Kastor Machen; willst du Pollux sein? Ich gesteh', ich hätte lieber Die Unsterblichkeit allein, Doch dies Demagogenfieber – Bändigen wir nur zu zwein! Und so laß uns unsre Flammen – Tun zu einem Brand zusammen – Braten als getreue Diener – Die verfluchten Jakobiner, Und verzehren dann in Frieden Die Pension der Invaliden.