Kein Preußen und kein Österreich! Kein Preußen und kein Österreich! Ein Deutschland! wie vermessen! Der Jungfer wurd das Herz so weich, Sie freut sich wie besessen; Ein Prinz hat ihr den Hof gemacht Und beim Dessert an sie gedacht. Steh auf, Germania, Dein Bräutigam ist da! Kein Preußen und kein Österreich! Und Österreich soll thronen? Er ist ein Mann – wir sind ihm gleich, Und wir – sind Millionen. Und Millionen schwören hoch Und rufen laut: Kein neues Joch Und keine Fürsten mehr! Dem Volk allein die Ehr! Kein Preußen und kein Österreich! Was helfen uns die beiden? Das eine ist schon totenbleich, Das andre am Verscheiden. Wir brauchen solche Sonnen nicht Und folgen unserm eignen Licht, In unsrer Brust dem Stern; Wir wollen keinen Herrn. Kein Preußen und kein Österreich! Und tränk er ganze Bäche Auf unser Wohl – o Schelmenstreich! Das Volk bezahlt die Zeche. Und Fürstenwein ist teurer Wein, Drum schenkt uns einen andern ein: Gut Wind und gut Geschick Der deutschen Republik! Kein Preußen und kein Österreich! Dem Wort soll Recht verbleiben. Und geht's uns schief, so wolln wir gleich Durch Thurn und Taxis schreiben. Indes, Herr Johann ohne Land, Verzeiht der Deutschen Unverstand Und denkt beim nächsten Glas: In vino veritas!