4. Daß Jedermann an sich nur denkt, find' ich nicht eben wunderbar, Auch daß man gern den Nächsten kränkt, find' ich nicht eben wunderbar. Das Ich regiert so Groß wie Klein, und daß, wer einen Bach entdeckt, In flugs nach seiner Mühle lenkt, find' ich nicht eben wunderbar. Nackt sind die Menschen selten schön. Daß Jeder drum ein Mäntelchen Um seine schnöde Blöße hängt, find' ich nicht eben wunderbar. Gern nimmt man mit sich selbst vorlieb, und daß nicht jeder Schelm und Schuft Selbst an den nächsten Baum sich henkt, find' ich nicht eben wunderbar. Doch daß die Luft hier unterm Mond, so voll von eklem Mißgedüft, Nicht mehr den Atem mir beengt, das freilich find' ich wunderbar, Und vollends, daß zuweilen noch mir, der ich längst gewitzigt ward, Das Herz sich auf die Lippen drängt, fürwahr, das find' ich wunderbar!