Beata solitudo In diesen linden Lüften Wie ruht es sich so gut, Umhaucht von leisen Düften Der jungen Veilchenbrut! Kein Laut der Tiefe dringet Hier störend zu mir hin, Und tröstlich immer klinget Der Spruch mir durch den Sinn: Beata solitudo, Sola beatitudo! Ein Schifflein kommt gegangen Tief unten auf der Flut. Die Segel niederhangen, Da jeder Fahrwind ruht. So spielt mit meinem Herzen Ein windstill süßer Traum; Der tausend alten Schmerzen Und Freuden denk' ich kaum. Beata solitudo, Sola beatitudo! Ich habe lang mein Leben Geschäftig durchgestürmt, Gar oft in Furcht und Beben, Wenn Wolken sich getürmt. Nun, da ich hier geschieden Vom Weltgetümmel bin, Sing' ich in sel'gem Frieden Mein Sprüchlein vor mich hin: Beata solitudo, Sola beatitudo!