Sonnet Auf eine schlitten-fahrt C.H.v.H. Ist das nicht Flavia/ die sich bey trüber nacht Läst in der rauhen lufft und auff dem schlitten führen? Will sie den weissen schnee mit ihren rosen zieren? Und wird zu winters-zeit der lentz herfür gebracht? Sie ists/ ich kenne sie aus ihrer augen pracht/ Die stralen lassen sich als neue sterne spüren/ Und was mir stets mit recht zu loben will gebühren/ Hat meine feder stumpff/ und mich itzt stumm gemacht. Wird aber auch der schnee vor deinen augen fliessen? Den augen, welchen geist und hertzen schmeltzen müssen/ Für denen eiß zergeht/ und eisen selbst zerbricht? Nein. Ist der brüste schnee so lange liegen blieben/ Und hat den weissen glantz dein auge nicht vertrieben/ So schmeltzet es gewiß den schnee der strasse nicht.