Auff ihre schultern C.H.v.H. Ist dieses schnee? Nein/ nein/ schnee kan nicht flammen führen. Ist dieses helffenbein? bein weiß nicht weis zu seyn. Ist hier ein glatter schwan? mehr als der schwanen schein/ Ist weiche woll allhier? Wie kan sich wolle rühren? Ist alabaster hie? er wächst nicht bey saphiren/ Ist hier ein liljen-feld? der acker ist zu rein. Was bist du endlich doch? weil schnee und helffenbein/ Weil alabaster/ schwan/ und liljen sich verlieren. Du schaust nun/ Lesbie/ wie mein geringer mund Vor deine schultern weiß kein rechtes wort zu finden/ Doch daß ich nicht zu sehr darf häufen meine sünden/ So macht ein kurtzer reim dir mein gemüthe kund: Muß Atlas und sein hals sich vor dem himmel biegen/ So müssen götter nur auf deinen schultern liegen.